22.07.2025 von RA Oliver Mogwitz
wir erstatten in eigener Sache Strafanzeige und stellen einen Strafantrag wegen aller in Betracht kommenden Delikte, insbesondere aufgrund des Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, besonders wegen der mutwilligen Tötung von zwei asiatischen Löwenbabys gegen
Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln Riehler Straße 173 50735 Köln
sowie gegen den dortigen Tierarzt, welcher die Asiatischen Löwen-Babys eingeschläfert hat.
Uns wurde bekannt, dass im Kölner Zoo, Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln am Anfang der 28. Kalenderwoche 2025 zwei Junge – ein männliches und ein weibliches – bei den asiatischen Löwen geboren wurden.
Am 14.07.2025 gab der Zoo bekannt, dass diese beiden Löwenbabys eingeschläfert werden mussten, da die Mutter „Gina“ die Jungtiere auch nach „mehreren Tagen“ nicht richtig angenommen und versorgt hätte.
Diese Meldung gab der Zoo auch auf seiner Facebook-Seite bekannt.
Die Tötung von Tieren, insbesondere von geschützten Wildtieren wie Löwen, ist nach dem deutschen Tierschutzgesetz (§ 17 TierSchG) nur unter ganz engen Voraussetzungen zulässig. Eine Euthanasie darf demnächst nur erfolgen, wenn ein vernünftiger Grund vorliegt. Dies ist in der Regel bei unheilbaren, mit Schmerzen oder Leiden verbundenen Krankheiten der Fall, bei denen keine Besserung zu erwarten ist. Die Tötung gesunder Tiere oder die Tötung aufgrund „Platzmangel“ oder „Überbestand“ ohne vorherige ernsthafte und nachweisbare Bemühungen um eine anderweitige Unterbringung (z. B. in anderen Zoos oder Auffangstationen) stellt einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz dar und kann als Tierquälerei gewertet werden.
Der Zoo gibt in seiner Stellungnahme auf seiner Internetseite vom 14.07.2025 an, dass in enger Abstimmung mit dem Zuchtprogramm für Asiatische Löwen bereits im Vorfeld!!! gemeinsam entschieden wurde, auf eine Handaufzucht der Löwenjungtiere zu verzichten, da diese zu einer Fehlprägung dieser Löwen auf Menschen führen würde.
Diese Entscheidung halten wir für absolut falsch und verstößt gegen das Tierschutzgesetz.
Es ist hier weder nachzuvollziehen, weshalb man die Trächtigkeit des Muttertiers nicht verhindert hat, bis die anderen Jungen ihre Mutter nicht mehr brauchen oder aber dann so lange wartet, bis die Jungen total geschwächt sind, anstatt sie zeitnah in eine Aufzuchtstation zu vermitteln.
Der Schutz von Asiatischen Löwen ist von großer Bedeutung, da diese vom Aussterben bedroht sind.
Der Zoo führt in seiner Stellungnahme vom 14.07.2025 aus, dass die Junglöwen die Mutter in der Wildnis mit ca. 24 Monaten verlassen, junge Löwinnen verbleiben oft bei der Mutter im Rudel. In der Wildnis herrsche eine sehr hohe Sterblichkeit (50 – 70 %) bei Würfen und Junglöwen im ersten Jahr.
Der Unterschied ist nur, dass sich die jungen Babylöwen nicht der Wildnis, sondern in einem geschützten Umfeld geboren wurden.
Der Zoo kündigt in seiner Stellungnahme weiter an, dass bereits im Herbst 2025 zwei der drei älteren Jungtiere den Zoo im Herbst in andere Zoos zur Zucht verlassen sollen und sodann eine erneute Nachzucht durch Katze „Gina“ und Kater „Navin“ zu erwarten ist.
Ist hier dann zu erwarten, dass die Nachkommen auch wieder eingeschläfert werden, wenn Katze „Gina“ die Jungen nicht annimmt?
Weshalb muss man eine Katze so schnell hintereinander trächtig werden lassen. Dies dürfte wohl kaum förderlich sein, wenn eine Katze so kurz hintereinander trächtig ist und dies bedeutet für die Katze auch arge Strapazen.
Im Landauer Zoo wird derzeit ein junges Geparden-Baby mit der Flasche aufgezogen. Auch hier dürfte dann eine sog. Fehlprägung auf den Menschen entstehen, jedoch wurde dieses Baby eben nicht eingeschläfert.
Wir fordern die Staatsanwaltschaft auf, die Umstände der Tötung der Löwenbabys im Aktiengesellschaft Zoologischer Garten Köln umfassend zu untersuchen und zu prüfen, ob ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt. Es muss geklärt werden, ob die Entscheidung zur Euthanasie auf einem vernünftigen Grund basierte und ob alle Alternativen zur Tötung, wie die Verlegung in andere geeignete Einrichtungen, ausgeschöpft wurden.